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Langen, 25. Dezember 2015

Sehring will erneut Wald roden

Die Firma Sehring war vorbereitet: Am Tag nachdem der Bund für Umwelt und Naturschutz mit seiner Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Kiesabbau vorläufig gescheitert war, stellte das Unternehmen Bauzäune in den Wald. Sie signalisieren: Weitere vier Hektar Ex-Bannwald ,
die nach dem Willen der Regionalversammlung wieder Bannwald werden sollen, sind der Oeffentlichkeit entzogen.Und sie werden - wenn es nach dem Willen von Sehring geht- zu Jahresanfang gerodet.

Das Unternehmen beruft sich auf den Sofortvollzug für den Abschnitt 1b, den die grüne Regierungspräsidentin Lindscheid bereits im Oktober erlassen hatte. Der ist nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts und dem Ende des vorläufigen Aussetzens seit dem 23.12 weiter in Kraft.
Von Umweltschützern wird kritisiert, dass das Regierungspräsidium den Sofortvollzug völlig ohne Not und in Begünstigung der wirtschaftlichen Interessen der Firma Sehring erlassen hat. Die hatte mit der Gefährdung von 20-40 Arbeitsplätzen argumentiert, was von Lindscheid 1:1 übernommen wurde. Oeffentliche Interessen am nachhaltigen und langfristigen Erhalt des Waldes für Klimaschutz , Naturschutz und Erholung sind nicht angemessen abgewogen und berücksichtigt worden. Sehring hat es bislang nicht geschafft, alte uflagen zu erfüllen und die Ostgrube zu renaturieren. Hochwald wächst auf dem verdichteten Boden keiner mehr- kein Problem für die Natur, wohl aber den Menschen, der auf die klimaregulierende Wirkung des Laubwaldes angewiesen ist. Wir brauchen zudem schon gar keinen Kies für Beton, der für schädigende Projekte wie das Terminal 3 verbaut wird.

Auch kam der Sofortvollzug zu einem Zeitpunkt, wo für Sehring nach Eigenangaben noch überhaupt kein dringlicher Bedarf an einer Erschliessung neuer Flächen bestand - vorauseilender Gehorsam oder gar Kungelei ? Es bestand keine Not, nicht das Urteil aus Darmstadt abzuwarten und dann Schlüsse daraus zu ziehen. Der Erlass des Sofortvollzugs hat auch die Ortsgruppe der Grünen in Langen "regelrecht schockiert".

Tatsächlich stellte auch auch das Verwaltungsgericht dem Regierungspräsidium ein denkbar schlechtes Zeugnis aus und verlangt eine Nachbesserung des PF-Beschlusses. Dies bezieht sich auf die darin verfügte Verringerung der zustandenen Fläche von 82 auf ca. 60 Hektar. In diesem Zuge seien die von Sehring eingereichten Aenderungen durch das RP abgenickt worden , ohne den klageführenden NaturschützerInnen eine Möglichkeit zur Stellungnahme einzuräumen. Das ist eine Ohrfeige nicht nur für die Regierungspräsidentin, sondern auch für die grüne Umweltministerin, denn unter diesen Vorgaben hätte es zu dem neuerlichen Sofortvollzug gar nicht kommen brauchen und dürfen.

Auch das Gericht sieht wohl Verzögerungs-Chancen für die Umweltschützer und gibt in diesem Zusammenhang Sehring einen Rat : Das Unternehmen könne auf einen Sofortvollzug verzichten, oder es mit der Kopf-durch-die-Wand-Taktik auf eine gerichtliche Entscheidung ankommen lassen.....
Ob legal oder nicht: Die geplanten Abholzungen kamen nur durch die Liquidierung des Bannwaldgesetzes durch Roland Koch zustande. Die
Landes-Grünen haben nie wirklich versucht, die Fehler der Koch-Regierung zu revidieren -weder am Flughafen , noch beim Sehring. Ihr schnell gestricktes Bannwaldschutzgesetz hat weite Maschen und der laut herausposaunte Slogan "Bannwald wirksam geschützt" lässt , gemessen an der Wirklichkeit grüner Politik zu Landebahn, Terminal 3 und Sehring, nach dem "Wirkungsgrad" grüner parlamentarischer Arbeit fragen. Hoffen wir, dass die grüne Umweltministerin zum Thema Sehring noch einmal den Mund aufbekommt.
Sonst kann es heissen: Die Landesgrünen sind Versager - sie versagen dem Wald den nötigen und möglichen Schutz.

 
 

Text und Bild: Peter Illert

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